Peregrini-Kapelle in der Servitenkirche in Wien
Mit kaiserlichem Dekret (Ferdinand III) von 1638 erhielt der Servitenorden, durch die tatkräftige Unterstützung des Fürsten Octavio Piccolomini, die Erlaubnis, in Wien ein Kloster zu gründen. 1651 war die Grundsteinlegung des heutigen schönen Bauwerks. Die Konsekrierung erfolgte im Jahr 1670, die vollständige Innenausstattung war 1677 vollendet.
Fotos: Die Peregrini-Kapelle schmiegt sich mit dem grünen Kupferdach an die Servitenkirche an
Die Peregrinikapelle sowie die beiden Kirchtürme sind Zubauten aus dem 18. Jahrhundert.
Fotos: Das Innere der Servitenkirche und der Peregrini-Altar der Peregrini-Kapelle
Die Peregrini-Kapelle, ein Barockjuwel bildet das Herz der Servitenkirche im 9.Wiener Gemeindebezirk, Servitengasse 9.
Die Bedeutung der Servitenkirche liegt darin, dass sie der erste frühbarocke Zentralbau mit einer ovalen Kuppel in Wien ist. Die an der rechten Seite der Kirche angebaute Peregrini – Kapelle wurde 1727 errichtet. Ein besonders verehrter Heiliger des Servitenordens ist nämlich der hl. Peregrin, Patron der Fuß- und Krebsleidenden. In die Peregrini-Kapelle kommt man von der Servitenkirche aus durch den Eingang beim sogenannten Annaaltar.
Foto: Grundriss der Servitenkirche mit der Peregrini-Kapelle (Nr. 8)
Die Altarnische samt Wölbung ist aus schwarzem Lilienfelder Marmor nach einem Entwurf von Melchior Hefele aus Tirol erbaut. Von besonderer Schönheit sind die Kuppelfresken des Tiroler Malers Joseph Adam Mölk. Vom Schlossermeister Zorigübl stammt das spätbarocke schmiedeeiserne Gitter. Die Zeit hat auch in diesem barocken Kleinod ihre Spuren hinterlassen, sodass die Substanz der Kapelle nun ernstlich bedroht ist. Eine umfassende Sanierung war dringend notwendig, insbesondere wegen des intensiven Befalls durch den Gewöhnlichen Nagekäfer.
Seitens der Pfarre Rossau entschied man sich für eine Begasung. Die Binker Materialschutz GmbH führte im November 2012 die Begasung im Altarion® Viklean-Verfahren aus. Dabei wurde das Vikane-Gas vor Ort unmittelbar vor der Einleitung in die abgedichtete Kapelle mit patentierten Spezialfilterverfahren gereinigt, um keinerlei Korrosionen an Metallen, Fenstergläsern und Vergoldungen etc. zu erzeugen.
Foto: Messung der Gaskonzentrationen in den Pufferräumen
Wegen der baulichen Verbundenheit waren zusätzlich viele Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie die „Erhöhung der Sicherheit bei Begasungen: Simulation mit ungiftigem Testgas“.
Während der Begasung wurden Pufferzonen eingerichtet und alle baulich verbundenen Bereiche mit Gasspürmessgeräten auf Gasspuren hin überprüft und überwacht. Eine Gefährdung von Personen war somit ausgeschlossen.
Nach mehrtägiger Einwirkzeit des Begasungsmittels konnte die Kapelle wieder belüftet und nach Freimessung zum gefahrlosen Wiederbreten freigegeben werden.
Siehe auch Referenzschreiben der Pfarre Rossau: wien_peregrinikapelle_2012.pdf