Altarion Viklean®-Begasung der Stiftskirche in Rein
Das Stift Rein ist ein Kloster der Zisterzienser in der Gemeinde Eisbach in der Steiermark. Es wurde als 38. Kloster des Ordens im Jahr 1129 von Markgraf Leopold dem Starken gegründet und ist seit der Auflösung der 37 Vorgängerklöster das älteste, noch aktive Zisterzienserstift der Welt.
Der Chor hat ein Platzlgewölbe mit verschliffenen Gurten. Das Kirchenschiff wird durch kräftige Wandpfeiler gegliedert, die mächtige, rötlich marmorierte Gebälkstücke tragen und auf denen die Gurte des Langhausgewölbes sowie die Quertonnen der Emporen aufliegen.
Die gesamten Wandmalereien im Kircheninnenraum wurden im Jahr 1766 von Joseph Adam Ritter von Mölk gemalt. An den Wänden sind ornamentale Dekorationsmalereien und in den Feldern des Gewölbes sind figurale Szenen mit illusionistischer Scheinarchitektur zu sehen. Über der Orgel befindet sich eine Abbildung des Königs David.
Die aus Stuckmarmor gefertigten Altäre wurden nach Entwürfen von Johann Georg Stengg gestaltet. Auf dem Altar steht das Hochaltarbild mit einer Darstellung von Marias Aufnahme in den Himmel. Der linke Seitenaltar zeigt ein Bildnis des heiligen Bernhard und der rechte eines des heiligen Benedikt. Die Kanzel wurde im Jahr 1763 von Jakob Payer aufgestellt. Die Orgel im Stil des Rokoko wurde 1772 von Anton Römer angefertigt, das Chorgestühl und die Kirchenbänke stammen aus dem Jahr 1743.
Die Stiftskirche mit ihrer Bibliothek wies starken Befall durch den Gewöhnlichen Nagekäfer auf. Die Holzwurmbeseitigung erfolgte im Altarion Viklean®-Verfahren durch die Binker Materialschutz GmbH. Die Diözese Graz-Seckau machte die Begasung zur Chefsache: Der Bischöfliche Diözesanbaudirektor Dr. Manfred Fuchsbichler überzeugte sich von der fachmännischen Ausführung der Gasanwendung. Alle Fenster und Türen der Kirche und der Bibliothek wurden mit Gassperrfolie abgedichtet.
Zur Raumvolumenreduktion und Gaseinsparung wurde das patentierte Altarion Ballun®-Verfahren angewendet: Ein überdimensionaler Luftballon wurde aufgeblasen, so dass das Raumvolumen künstlich reduziert werden konnte. Weniger Vikane-Gas musste in die Kirche eingeleitet werden. Testblöcke mit Testinsekten dienten als Nachweis der Wirksamkeit der Begasung.
Fraßschäden des Gewöhnlichen Nagekäfers an Bibliotheksbüchern
Nach der ausreichenden Einwirkzeit des Vikane-Gases wurde die Lüftung durch Begasungsleiter Hans Brütting eingeleitet. Nach vollständiger Belüftung konnte die Kirche wieder zum gefahrlosen Widerbetreten freigegeben werden.
Die nachträgliche Auswertung der Testblöcke ergab eine 100%ige Mortalität aller Testinsekten.